Fragen an Rebecca Gordon Nesbitt


SIGRID KURZ wie ist die idee zu salon3 entstanden?
REBECCA GORDON NESBITT 1996 haben wir salon3 mit der vorstellung gegründet einen diskurs zwischen londoner künstlern und denen außerhalb londons zu ermöglichen. mit einem minimum an bürokratie hoffen wir auf entwicklungen in verschiedenen feldern reagieren zu können. salon3 ist eine hybride organisation, in der viele verschiedene disziplinen – z.B. architektur, kunst, mode, film, literatur, musik und wissenschaft – zusammengebracht und diskutiert werden.

SK euer projektraum befindet sich in einem einkaufszentrum in south london, wie reagiert das umfeld auf diesen raum? gab es spezielle gründe hier diese galerie zu betreiben?
RGN die idee salon3 in elephant&castle zu gründen kommt aus der sehr multikulturellen natur unseres umfeldes, welches den einklang mit unseren internationalen ambitionen spiegelt. unser ort gibt uns auch einen sehr urbanen kontext, der in verschieden projekten von salon3 reflektiert wird – z.B. in gunilla klingberg´s shopping iconography oder im verwendeten konzept von peter cook´s/archigram´s plug in city, welches gleichzeitig mit cities on the move in der hayward gallery gezeigt wurde. generell ist das öffentliche interesse sehr positiv, da unsere projekte dahingehend tendieren, daß sie visuell ziemlich einnehmend und zugänglich sind. unser nächstes projekt, ein d-electrifications centre von dunne&rabi, regt die direkte interaktion mit speziell angefertigten möbeln an.

SK wie arbeitet ihr und wie sieht nach deiner meinung galerienarbeit in der zukunft aus?
RGN salon 3 ist im moment die zusammenarbeit von drei gründungsmitgliedern – maria lind, hans ulrich obrist und mir. wir sehen uns nicht als galerie und wollen das auch vermeiden, wie unsere bemühungen kurzfristiger lead-in-time projekte und unser ungewöhnlicher kontext zeigt. für salon3 gibt es verschiedene möglichkeiten sich in zukunft zu entwickeln. wir könnten woanders hingehen und diese struktur irgendwo in der welt reproduzieren, wir könnten auch virtuell werden, ohne einen raum und es gäbe die möglichkeit andere leute miteinzubeziehen.


Oktober 1999
(erschienen in ISSUES 9)


REBECCA GORDON NESBITT gründete 1996 in London zusammen mit Maria Lind und Hans-Ulrich Obrist den salon3.

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